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WEINBAUGESCHICHTE

Jungsteinzeit & Frühgeschichte

Brunn am Gebirge zählt zu den ältesten bäuerlichen Siedlungen Österreichs. Steinzeitliche Funde lassen den Schluss zu, dass Brunn bereits vor 8.000 Jahren (Mittelholozän) besiedelt war. Die Kelten errichteten im 2. Jhdt. v. Chr. hier das erste und einzige keltische Staatsgebilde (Noricum), das später dem Römischen Reich weichen musste.

Römische Besiedlung

Weitere Ausgrabungen zeigen, dass sich die Römer vor etwa 2.000 Jahren in der Gegend niedergelassen haben. Zu dieser Zeit wurde vermutlich bereits Weinbau auf Brunner Gebiet betrieben.

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Erste Blüte des Brunner Weinbaus

Urkundlich nachgewiesen kann der Weinbau in Brunn seit 1338 werden. Im 15. und 17. Jhdt. blühte der Brunner Weinbau richtig auf. Am Wiener Hof wurden die Produkte der Brunner Winzer sehr geschätzt, Auch die Herrscher Ungarns und Frankreichs kauften Brunner Wein. Von dem 2. Überfall der Türken 1683 konnte sich der Weinbau lange Zeit nicht erholen. In dieser Zeit wurde von den Brunner Hauern der Heilige Donatus zu ihrem Schutzpatron gewählt. 

Die Pfeascha

Schon vor mehr als 200 Jahren erhielten die Brunner den Spitznamen „Pfeascha“ (Pfirsich), weil sie häufig zwischen den schmalen Weingartenreihen kleine Pfirsichbäume pflanzten und so für zusätzlichen Erwerb neben dem Weinbau sorgten. Schwere Rückschläge erlitten die Brunner Hauer von 1866 bis 1893 durch Spätfröste, Rebläuse und Unwetter die die zur völligen Vernichtung der Weinkulturen führten. Was die Brunner nicht davon abhielt, den Weinbau aus dem Nichts neu aufzubauen.

Pfeascha-Kern

Kampf gegen die Reblaus

Die Reblaus wurde im 19. Jahrhundert aus Amerika nach Europa eingeschleppt. Die Amerikanischen Reben sind auf den unterirdischen Organen (Wurzeln), die Europäischen Reben auf den oberirdischen Organen (Blätter) reblausresistent. Deshalb veredelte man die Europäerreben auf amerikanischen Unterlagsreben und wurde so der Seuche Herr.

Seit Anfang der 90er Jahre ist die Reblaus in Fachkreisen nun wieder zum Thema geworden.
Keine, unsachgemäße oder schlampige Rodungen von alten Ertragsanlagen sind weltweit die Ursache, dass sich das Wirkungsspektrum der Reblaus ausdehnt. Es ist ja gleichzeitig beides vorhanden, bewurzeltes Edelreis und ausgetriebene Unterlagen.
Die Reblaus kann sich entwickeln und lernen, die Resistenz und Toleranz der Reben zu überwinden. Es zeigte sich, dass in einigen Gebieten aggressive Reblausstämme aufkommen, die die gegen Befall durch Wurzelrebläuse verwendeten Unterlagsreben durchbrechen konnten.

Maßnahmen gegen die Reblaus

An erster Stelle steht das Entfernen von verwilderten Unterlagsreben und Rodung nicht bewirtschafteter Weingärten inklusive der Wurzelreste. In verwilderten Weingärten kann die Reblaus den oberirdischen Entwicklungszyklus durchlaufen und Blattgallen bilden, von denen sich neue Reblausstämme ausbreiten.

 

Die Reblaus in Brunn

Bei einer Begehung aller landwirtschaftlich genutzten Flächen musste festgestellt werden, dass bei einigen Grundstücken ein verstärktes Auftreten von Blattgallen und Pilzkrankheiten zu finden war. Aus diesem Grund werden die Grundstückseigentümer der nicht bewirtschafteten Flächen auf das NÖ Weinbaugesetz §15 Abs.3 aufmerksam gemacht.

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Hiata-Einzug
1947
Weintaufe
2017
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Es gibt uns immer noch

Heute ist der Weinbau in Brunn am Gebirge vom Weinbauverein, einem Zusammenschluss aller elf Weinhauer, geprägt. Ihr Ziel ist es, gemeinsam Weine der Spitzenklasse zu keltern und gemütliche Veranstaltungen rund um das Thema Wein zu organisieren. Jedes Jahr hat man bei mehreren Events die Möglichkeit, in gediegener Atmosphäre Brunner „Tröpferl“ zu verkosten. Bei den Brunner Heurigen kann man ausgesuchte Qualitäts- und Prädikatsweine und auch unterschiedlichste kulinarische Schmankerl genießen; und das alles nur wenige Minuten südlich von Wien.

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